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"Wege aus der Kinderarmut – Konzepte der Kindergrundsicherung"
von Büro Mönchengladbach - MV und Redaktion BV-LV - Elisabeth Froehlich
Mainz. Unter diesem Titel veranstaltete die Arbeitsgemeinschaft der Familienorganisationen in Rheinland- Pfalz (AGF) am 03. Juni 2019 ein Fachgespräch im Erbacher Hof in Mainz.
Über 30 Teilnehmer*innen aus der Landespolitik, den Ministerien, verschiedenen Verbänden und Institutionen sowie den Mitgliedsverbänden der AGF diskutierten zur Zukunft der Familienförderung. Zunächst stellte Herr Alexander Nöring vom Bündnis Kindergrundsicherung das bisherige System des Familienlastenausgleichs und seine Schwächen dar. Insbesondere die Vielzahl der Leistungen und die Bevorzugung einkommensstarker Familien beim Kindergeld/Kinderfreibetrag seien nicht hinzunehmen. Daher plädiere das Bündnis für eine einkommensunabhängige Kindergrundsicherung von 628,- Euro pro Monat, die im oberen Einkommenssegment abgeschmolzen werden soll.
Miriam Hoheisel, Bundesgeschäftsführerin des Verbandes alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV), bestätigte die Ungerechtigkeit des bisherigen Systems, insbesondere für Alleinerziehende und ihre Kinder. Sie forderte eine einkommensunabhängige Grundsicherung, da jedes Kind, unabhängig vom Status der Eltern, ein Recht auf Existenzsicherung habe und die Betroffenen dann aus den oft belastenden und komplizierten Antragsstellungsverfahren heraus kämen.
Die darauf folgende von Stephan Weidner, Landesvorsitzender des Familienbundes, moderierte Diskussion drehte sich vor allem um die Frage, ob das Geld wirklich bei den Kindern ankäme, was von allen Fachleuten und Studien so gesehen wurde und wie ein solch grundsätzlicher Systemwechsel in der Familienförderung umzusetzen und zu finanzieren sei.
Alle Teilnehmer*innen waren sich einig, dass die Bekämpfung von Kinder- und Familienarmut ein entscheidendes Thema der Politik in den nächsten Jahren sein müsse.
V.i.S.d.P
Stephan Weidner